Tokio

Unser Start in die Ferien war nicht so entspannt wie erhofft. Wir standen um 04:30 Uhr auf, um genug Zeit für die Anreise zum Flughafen Genf zu haben. Die Züge in Bern hatten jedoch massiv Verspätung. Den ersten Anschluss von Bern in Richtung Genf verpassten wir daher. Unsere zweite Möglichkeit ab Bern hatte bereits von Anfang an Verspätung, sodass wir fürchteten, den Anschluss in Neuchatel nicht zu schaffen. Also nahmen wir die Dritte Option, welcher jedoch erst 15 Minuten vor Check-in-Schluss am Flughafen ankam. Während wir gedanklich bereits am Umbuchen sämtlicher Verbindungen waren, gelangen wir doch noch rechtzeitig auf unseren Flug.

Doch auch unser erster Flug nach Istanbul hatte Verspätung. Wir rollten gefühlt eine Ewigkeit auf dem Landefeld herum, bis wir doch noch am Gate einfuhren und erneut unsere Beine in die Hand nehmen mussten, um es auf unseren Anschlussflug zu schaffen, bei dem das Einsteigen schon fast abgeschlossen war.

Als wir völlig übermüdet in Tokio ankamen, mussten wir herausfinden, dass unsere Koffer in Istanbul nicht so schnell unterwegs waren wie wir und daher nicht mitgeflogen sind. Wir hatten weder Wechselkleider noch Necessaire.

Beim Hotel angekommen mussten wir trotz enormer Müdigkeit ein paar Stunden bis zum Check-in totschlagen. Wir beschlossen, den Asakusa-Schrein in der Nähe unseres Hotel zu besuchen - ein reiner Touristenmagnet. Man schlendert entlang einiger Marktstände mit Souvenirs, allerlei Schund aber auch diversen Köstlichkeiten und erreicht dann das Eingangstor zur Anlage. Im Schrein kann man unter anderem Omikuji ziehen. Die guten Prophezeihungen nimmt man mit in den Alltag, die Schlechten hängt man dort auf, um das Schlechte abzuwenden.

Nach einem leckeren Ramen und den besten Gyozas, die wir je gegessen hatten, gingen wir ins Hotel für einen kurzen Powernap. Wir rappelten uns jedoch nochmals auf, um das nötigste an Kleidern und Hygieneartikeln für die nächsten Tage einzukaufen. Den Abend schlossen wir mit leckeren Okonomiyaki ab: Japanische Omeletten, welche vor unseren Augen auf einer heissen Eisenplatte zubereitet wurden.

Am nächsten Tag starteten wir mit einem Parkbesuch im Koishikawa Korakuen Garten. Wir genossen die ruhige umd schöne Natur. Vom Park gingen wir direkt weiter in das Akihabara-Viertel und tauchten somit in eine komplett andere, verrückte Welt. Dort hat es vor allem Shopping-Läden über mehrere Stöcke und Cafés. In den Läden gibt es vor allem Mangas, Animes, Figuren, Elektronik sowie aber auch einen Haufen Krimsch-Kramsch. Es gibt wohl kaum etwas, was man dort nicht finden kann. Nach dem ersten Shopping-Gebäude (wir waren fast 4 Stunden da drin, vertikales Shopping in Tokio über 10 Stöcke hinweg nimmt unglaublich viel Zeit in Anspruch) stärkten wir uns in einem von vielen Themencafés und machten uns anschliessend auf zum "teamLab borderless". Dies ist eine Art Kunstmuseum, bei welcher die Kunst auf die Wände projeziert wird und durch die Räume wandert. Generell ist alles immer in Bewegung: Ein Raum kann so innert einer Stunde sämtliche Jahreszeiten durchlaufen. Zum Teil konnte man mit der Kunst sogar interagieren.

Tag 3 starteten wir auf dem höchsten Turm in Tokio - dem Tokio Skytree. Mittels eines Aufzugs geht es mit hoher Geschwindigkeit auf 350 Meter. Man hat eine Panoramasicht auf Tokio. In einem zweiten Schritt gingen wir einen Stock höher, auf 450 Meter. Wir konnten sogar einen Blick auf Mount Fuji erhaschen...oder zumindest erahnen, wo er in etwa ist. Man macht nämlich Witze darüber, dass man den Mount Fuji nur selten sehen kann, da er die meiste Zeit vom Nebel umschlungen ist. Nachmittags gingen wir erneut in das Akihabara-Viertel. Es gibt dort so viel zu entdecken. Gegen Abend fuhren wir nach Shibuya. Dort befindet sich eine der bekanntesten Kreuzungen, wo in etwa alle zwei Minuten von 1'000 bis 2'500 Menschen die Strasse überqueren. Dem dortigen Treiben zuzusehen, ist faszinierend.

Den Abend liessen wir in einem speziellen Restaurant ausklingen. Das Restaurant wurde uns von einem Bekannten von Dominik empfohlen. Wir liessen uns mit einem 10-Gänger überraschen und assen einiges, was wir so niemals bestellen würden. Dabei kamen wir unter anderem in den Genuss Austern, Krabbe und Seeigel zu probieren. Überraschenderweise hat uns das meiste sehr geschmeckt.

Unser erstes Abenteuer in Tokio ist vorbei, wir werden aber am Ende der Ferien noch einmal ein paar Tage hier verbringen. Weiter geht es mit einer Zugfahrt ins ländliche Takayama, wo wir nur eine Nacht verbringen werden.
























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